Bram Stoker |
Bram Stoker
Heute vor 165 Jahren, am 8. November 1847, wurde
Abraham „Bram“ Stoker in Marino
Crescent bei Dublin (Irland) geboren. Der irische Schriftsteller erlangte
Weltruhm durch seinen Horror-Roman „Dracula“.
Er erlebte den großen Ruhm und finanziellen Erfolg seines Werkes jedoch nicht
mehr. 1912 starb er in London an Erschöpfung. Zeit seines Lebens hatte er hart
gearbeitet und doch immer in bescheidenen finanziellen Verhältnissen gelebt.
Stoker ist im Hauptberuf Beamter in der Justizverwaltung und auch als Theaterkritiker und
Journalist tätig. Dadurch macht er die Bekanntschaft namhafter Zeitgenossen.
So zählt er bald den berühmten Schauspieler Henry Irving zu seinen Freunden. Er spannt
seinem irischen Landsmann Oscar Wilde die Geliebte, Florence Balcombe, aus und
heiratet sie.
Gemeinsam mit seiner Frau zieht Stoker nach
Chelsea (London), wo er als Manager Irvings Lyceum
Theatre leitet. Das ist seine Eintrittskarte in die damalige „High Society“.
So lernt er James McNeill Whistler, Sir Arthur Conan Doyle und viele andere
Berühmtheiten seiner Zeit kennen. Gemeinsam mit Henry Irving reist er um die
Welt und bessert sein Einkommen als Buchautor auf.
Inspiriert durch die Vampirromane von John
Polidori und Joseph Sheridan LeFanu, verfasst er selbst zahllose
Horrorgeschichten rund um Vampire, Untote und Wiedergänger, wie z.B. „Das
Schloss der Schlange“, „Das Haus des Richters“ oder „The Jewel Of The Seven
Stars“ („Der Fluch der Mumie“).
1890 macht Stoker die Bekanntschaft des
ungarischen Arztes Arminius Vámbéry, der ihm erstmals die Legende des rumänischen
Fürsten Vlad III. Drăculea erzählt. Sieben Jahre arbeitet Bram Stoker nun in
Folge daran, um nach diesem historischen Vorbild den Vampirgrafen Dracula zu
erschaffen. Der Roman wird schließlich am 18. Mai 1897 veröffentlicht. In Deutschland erscheint "Dracula. Ein Vampyr-Roman" erstmals im Jahr 1908.
Es dauert jedoch bis 1922, ehe die Geschichte
des blutsaugenden Vampirgrafen weltweite Aufmerksamkeit erregen soll. Denn
die Witwe des verstorbenen Schriftstellers gerät durch einen Gerichtsprozess
in die Schlagzeilen: Sie verklagt die deutsche Produktionsfirma „Prana Film“
in Berlin, die den Kino-Stummfilm „Nosferatu – Symphonie des Grauens“ nach
Stokers Romanvorlage ohne Genehmigung veröffentlichte. Der
Urheberrechtsstreit und Florence Stokers Ansinnen, sämtliche Kopien des Films
vernichten zu lassen, führt dazu, dass sich mit einem Mal buchstäblich alle
Welt für diesen Film und die Romanvorlage zu interessieren beginnt.
NOSFERATU - DVD-Cover Max Schreck und Greta Schröder |
Und, Ironie des Schicksals, aufgrund des öffentlichen
Gerichtsverfahrens und des gesteigerten Interesses an „Nosferatu“ wird nun endlich
auch die Weltöffentlichkeit auf die Romanvorlage Bram Stokers aufmerksam. Der
Roman entwickelt sich zum Bestseller.
Florence Stoker verkauft die „Dracula“-Filmrechte
für 40.000 US-Dollar an Universal, die 1931 die erste autorisierte „Dracula“-Verfilmung
in die Kinos bringt. 61 Jahre später, im Jahr 1992, holt Star-Regisseur
Francis Ford Coppola „Bram Stoker’s Dracula“ erneut auf die Leinwand. Diesmal
als opulent ausgestattete und bildgewaltige Inszenierung, die sich ohne
Abweichungen an Bram Stokers Originalvorlage hält.
Oscar-Preisträger Anthony Hopkins übernimmt die
Rolle des niederländischen Vampirjägers „van Helsing“, der zu Draculas Nemesis
heranwächst. Augenzwinkernd hat sich Stoker hier selbst verewigt, indem er den
scharfsinnigen Holländer ganz bescheiden nach sich selbst benennt: Abraham.
Draculas Vampirbräute verführen Jonathan Harker (v.l.n.r.: Florina Kendrick, Michaela Bercu, Keanu Reeves und Monica Bellucci) |
Bram Stoker hätte seine Freude an dieser
Fortsetzung gehabt!
Heute, am 8. November 2012, ehrt "Google" den weltberühmten Autor mit einem eigenen "Doodle".
In diesem Sinne:
Happy birthday, ol‘ chap!
P.S.: Wussten Sie, dass im Sommer 2012 im bulgarischen Sosopol 700 Jahre alte Vampir-Gräber entdeckt wurden?
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